In letzter Zeit haben wir besonders oft die Frage gestellt bekommen: Welche Kursplattform soll ich denn wählen – es gibt so viele?
Eine berechtigte Frage, auf die wir heute eine Antwort liefern.
Transkript der Podcast Folge 89
Zunächst einmal ist es wichtig zu unterscheiden, ob die Kursplattform deinen Kurs auch hosten kann oder ob die Plattform ein reiner Zahlungsanbieter ist. Hier herrscht nämlich schon oft die erste Verwirrung.
Dein Kurs muss irgendwo für deine Kunden und Teilnehmer zugänglich sein. Deine Teilnehmer müssen in der Lage sein, sich Videos, Bilder anzusehen, Texte durchzulesen, Audios anzuhören – je nachdem, was du eben alles in deinen Kurs einbaust. Und das muss in einer guten Struktur auf einer sogenannten e-learning Plattform liegen (auch Kursplattform genannt).
Im Schritt vorher allerdings musst du dem Kunden die Möglichkeit bieten, den Kurs zu kaufen. Das passiert über ein sogenanntes Check-out-Tool oder Zahlungsanbieter. Ein Beispiel für ein Check-out-Tool wäre Cope-Cart. Wenn du beispielsweise ein PDF verkaufen möchtest, kannst du das auf GoogleDrive hochladen und über Cope-Cart ganz einfach verkaufen.
Und dann gibt es Plattformen, die Check-out-Tool und Kursplattform in einem sind – man kennt diese auch unter All-in-one Plattformen. Ein Beispiel dafür ist elopage.
Bleiben wir beim Beispiel elopage. Du kannst auf elopage deinen Onlinekurs anlegen und dort auch die Zahlung einrichten. Der Kunde kommt dann auf deine elopage Seite, wählt den Kurs aus und bezahlt den Kurs mittels den angebotenen Zahlungsarten wie PayPal, Kreditkarte oder Überweisung. Nach der Zahlung bekommt der Kunde eine Bestätigungsmail mit der Rechnung und den Zugangsdaten zum Kurs.
Du musst hier also auch keine Rechnung schreiben, denn das passiert gleich automatisch.
Und was noch automatisch passiert, ist die Wahl des richtigen Umsatzsteuer-Satzes. Wenn du an Endkunden (B2C-Kunden) verkaufst und umsatzsteuerpflichtig bist, zahlt der Kunde den Umsatzsteuersatz seines Landes. Ist der Kunde aus Deutschland, zahlt er den deutschen Satz. Ist er aus Österreich, zahlt er den österreichischen Satz usw.
Das ist ein riesengroßer Vorteil, denn wenn du das alles manuell machen würdest, wäre einerseits natürlich die Fehlerquote höher und andererseits ist es natürlich auch ein großer zeitlicher und administrativer Aufwand.
Das war jetzt einmal der grundlegende Unterschied zwischen Kursplattform und Zahlungsanbieter bzw. Check-out-Tool.
Wähle eine reine Kursplattform und einen Zahlungsanbieter und verbinde die beiden
Vorteile: Reine Kursplattformen bieten oft umfangreichere Funktionen für die Gestaltung und Verwaltung von Onlinekursen und die Möglichkeiten der Anpassung auf deine Bedürfnisse ist in der Regel auch größer.
Nachteile: Du bist für die Integration der Zahlungsabwicklung und der Rechnungslegung verantwortlich und oftmals sind die Gebühren von reinen Zahlungsanbietern höher.
Wähle eine All-in-One Kursplattform. Vorteile: Die Einrichtung und Verwaltung ist einfacher und du musst dich um nichts kümmern, denn alles kommt aus einer Hand. Und du hast einen Ansprechpartner bei Problemen.
Nachteile: Diese Plattformen sind oft teurer aufgrund ihrer Monatspakete und eventuell hast du weniger flexible Möglichkeiten. Außerdem bist du da natürlich von einem Tool abhängig.
Reine Kursplattformen sind Coachy, Mentortools, Memberspot, Digibiz24.
All-in-One Plattformen sind elopage, ThriveCart mit Learn+, Teachable, Thinkific, Kajabi.
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Diese Faktoren beeinflussen die Wahl, welche Kursplattform die richtige für dich ist:
Beim Preis der Plattformen gibt es riesengroße Unterschiede. Viele Anbieter bieten unterschiedliche Pakete an. Hier heißt es also: genau lesen. Basispakete haben oftmals sehr begrenzte Möglichkeiten oder bieten gar nur Platz für wenige Produkte wie z.B. nur drei Onlinekurse oder Online Produkte. Das mag für den Anfang ausreichend klingen. Aber sehr schnell werden schon mal Variationen eines Kurses erstellt und da kommst du schnell auf drei Produkte.
Einige Plattformen wie zum Beispiel ThriveCart bieten einen Lifetime Deal, das bedeutet, du bezahlst einmal einen höheren Betrag und hast dann aber keine monatlichen Zahlungen.
Auch die Transaktionskosten sind ein Kriterium bei der Wahl der Kursplattform. Als Unternehmerinnen denken wir groß (oder zumindest sollten wir groß denken) und die Transaktionskosten können sich da schnell zu einem großen jährlichen Betrag summieren.
Transaktionskosten sind die Gebühren, die die Plattform für jeden Kauf kassiert. Meistens ist es ein Prozentsatz oder ein Prozentsatz plus ein Euro. Wenn dein Kurs also 200 Euro kostet, zahlst du davon einen bestimmten Satz an die Kursplattform für die Abwicklung.
Auch hier gilt es, zu vergleichen und nachzulesen.
Ein ganz wichtiger Punkt bei der Wahl der Plattform bzw. des Zahlungsanbieters ist die Rechnungsstellung. Wird mit dem Kauf des Onlinkurses auch gleich eine Rechnung automatisch mitgeschickt und wird die Mehrwertsteuer auch gleich richtig berechnet? Du hast weder Zeit noch Lust, manuelle Rechnungen zu schreiben und daher ist das ein entscheidender Faktor. Die meisten Anbieter machen das. Aber es gibt z.B. die Plattform Kajabi, eine der beliebtesten internationalen Plattformen, die die USt nicht dazurechnen. Da braucht es dann wieder ein externes zusätzliches Tool.
Der nächste für uns wichtige Punkt ist, ob auf der Plattform bzw. im Paket das Hosting von Videos und Dokumenten inkludiert ist. Die Videos für deinen Kurs müssen irgendwo liegen – entweder auf der Kursplattform oder auf einem Videoserver wie YouTube, Vimeo, Wistia oder Publitio. Wenn du eine Plattform hast, bei der das Hosting inkludiert ist, musst du dir darüber keine Gedanken machen – außer, die Zahl der Videos ist limitiert. Achte bitte auch darauf. Die bekannten Plattformen wie Vimeo oder Wistia haben ihre Preise in den letzten Jahren ziemlich erhöht und da kann sich der Preis für das Ablegen der Videos ganz schön summieren.
Auch das ist ein wichtiger Faktor: mit welchen anderen Tools und Programmen kannst du die Kursplattform verbinden? Gibt es direkte Schnittstellen mit deinem Email-Softwareprogramm oder musst du über externe Verbindungs-Tools wie z.B. Zapier oder Make gehen?
Das mag jetzt sehr kompliziert für dich klingen – speziell dann, wenn du dich mit dieser Materie bisher nur oberflächlich befasst hast.
Aber keine Sorge. Wir helfen dir gerne bei der Wahl der Plattform und der Verbindung der einzelnen Tools zueinander. In unserem Onlinekurs Programm haben wir dazu viele Tutorials. Wenn du mehr über das Onlinekurs Programm erfahren möchtest, schreib uns an und lass uns gleich in einem Gespräch einen Fahrplan für dich ausarbeiten. Beantworte uns dazu bitte ein paar wenige Fragen auf www.dieonlinerinnen.at/strategie und wir melden uns dann mit einem Termin bei dir.
Jede Plattform, jedes Tool, jede Software hat so ihre Macken und zickt einmal bzw. wissen wir nicht alles immer sofort oder können es aus den Hilfeseiten oder Tutorials herauslesen. Deshalb ist es auch wichtig, dass die Plattform einen Support hat und du Fragen hinschicken kannst. Mir persönlich ist ein Chat-Support am sympathischsten, denn da bekomme ich auch am schnellsten Hilfe. Das ist kein Muss, aber eine Art von Support sollte auf jeden Fall gegeben sein. Ich finde es auch ganz toll, wenn es eine Facebook Gruppe gibt, in der man sich austauschen und verschiedene Anwendungsfälle oder Beispiele diskutieren kann.
Und dann gibt’s noch verschiedene Marketingfunktionen wie zum Beispiel Affiliate Marketing, Gutschein-Codes, Order Bumps und Upsells.
Mit Affiliate Marketing können Geschäftspartner deinen Kurs bewerben und erhalten eine Provision für jeden durch sie generierten Verkauf. Gutschein-Codes ermöglichen es, gezielte Rabatte anzubieten, um die Teilnahmebereitschaft zu fördern. Order Bumps erlauben das Hinzufügen von zusätzlichen Angeboten während des Bestellprozesses und ein Upsell ist die Möglichkeit, den Teilnehmern im Anschluss an den Kurs weitere Produkte oder Module anzubieten. Diese Funktionen tragen alle dazu bei, die Conversion-Raten zu optimieren und zu verbessern.
Für viele Kursanbieter ist es auch wichtig, eine Lernfortschrittskontrolle einzubauen. Das haben manche Plattformen mit der Quizfunktion gelöst. Wenn dir das wichtig ist, macht es Sinn, nach einer Plattform zu suchen, die diese Funktion auch hat.
Die Onlinerinnen arbeiten mit elopage und Nicola ist mit ihrem Fotografie-Business von elopage auf ThriveCart umgestiegen. Der Grund für den Umstieg waren unter anderem die Transaktionskosten, die mit dem wachsenden Umsatz auch sehr gestiegen sind.
Beide Anbieter sind gute All-in-One Plattformen. Beide haben ihre Macken, wie sehr wahrscheinlich jede Plattform.
Die Wahl der Kursplattform ist wichtig – keine Frage. Aber: vor der Wahl der Plattform gilt es, die richtige Kursidee zu finden, denn du möchtest ja einen Kurs erstellen, der für deine Zielgruppe gemacht ist und der sich auch leicht verkauft. Bitte beschäftige dich daher vorher mit der Ideenfindung. Dann um den Aufbau einer Email-Liste, um den Kurs auch leichter zu verkaufen und dann um die richtige Verkaufsstrategie. Und dann erst um die Kursplattform.
Und wenn du Hilfe beim ganzen Prozess brauchst, melde dich bei uns und lass uns persönlich sprechen.
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Foto: © Die Onlinerinnen
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